Samstag, 5. Dezember 2009

Numerus clausus Flüchtlinge

Ein Kommentar, den man sich auf der Zunge zergehen lassen sollte - zu einem Posting, welches schon länger zurückliegt. Ich kopier's hier herein - es sollte doch nicht verloren gehen !

Beginn des Kommentars

... und dann wäre da noch die Achse bei den Lebenswissenschaften wo Frau Schleper ihre Berufung damit junktimierte, dass Herrn Technau (für den ein eigenes Department erfunden werden musste) auch eine Professur bekommt - so wie wenn sie oder ich bei McDonald nur die Fleischlaibchen braten wollen, wenn ihr Verhältnis die Pommes fritten darf - Geld gibt's jedenfalls genug für (deutsche) Seilschaften

Ende des Kommentars

Sehr treffend formuliert und es zeigt, mit welcher Unverfrorenheit die Neuberufungen agieren - und unsere Dekane und der Herr Rektor spielen dieses perfide Spiel mit ...... zahlen darfs der ÖSTERREICHISCHE STEUERZAHLER. Wenn der Egoismus bereits bei der Berufung derart groß ist, kann man sich ja vorstellen, wie es dann auf den Instituten bei der Ressourcenverteilung weitergeht - jeder Angestellte der nicht in dieser "mafiösen Struktur" integriert ist (oder sich nicht integrieren läßt), leidet dann unter Ressourcenmangel - aber mehr Impaktpunkte sollen dabei rauskommen, damit die Statistik fürs Ranking stimmt.



Sonntag, 29. November 2009

Spielregeln für mich und die Anderen ......



  • ....... Es würde wohl auch niemand akzeptieren, dass bei einer Meisterprüfung nahezu 50% Lehrlinge und Gesellen mitbestimmen, die diese Qualifikation selbst noch nicht erreicht haben. ..........
  • Zitat B. Keppler: Wer nicht erstklassig beruft, ist nicht erstklassig!

Oben stehende Aussagen sind offensichtlich Qualitätskriterien, die für Herrn Professor Keppler einen hohen Stellenwert haben.


Herr Professor Keppler wurde per 1.10.2008 zum Dekan der Fakultät für Chemie berufen. Was sind Hauptaufgaben eines Dekans ? Natürlich "Management der Fakultät" und "Personalführung".

  • Fragen wir uns jetzt, welche Ausbildung Herr Keppler in den Bereichen "Management" und "Personalführung" hat - dazu gibts keine Angaben im Lebenslauf.
  • Fragen wir uns jetzt, ob mit der Berufung von Herrn Mark Manuel Somoza zum Vertragsprofessor, eine erstklassige Berufung gelungen ist ? Herr Somoza hat mit 36 Jahren sein PhD abgeschlossen und ist mit 43 Jahren immer noch nicht habilitiert, der H-Wert liegt bei 5 (Okt'09) und ist geringfügig besser als jener von Herrn Franek (4, Okt'09). Dafür darf jetzt Herr Somoza einen Posten ausschreiben .......ich kenn keinen NICHTHABILITIERTEN, der auf diese Art einen Dissertantenposten bekommen hätte.


Also daher meine Frage: Warum läßt man also offensichtlich "Lehrlinge" ganze Fakultäten leiten ? Sollte Herr Keppler seine eigenen Qualitätskriterien nur halbwegs ernst nehmen, wird er wohl zurücktreten - oder gelten die Spielregeln immer nur für Andere ?



Dienstag, 24. November 2009

Ein Rätsel


Drei Manager auf Mallorca:






Ersetzen Sie mal gedanklich
'Mallorca' durch 'Meteora' !


Fallen Ihnen die drei
passenden Namen dazu ein?



Erklärt doch Einiges, oder ?
Wer hat's zuerst - es gibt allerdings
KEINEN Meditationsurlaub dafür !




Mittwoch, 18. November 2009

Habilitation

Mit dem Vermerk 'Eine Spielwiese für akademische Seilschaften' versieht Thomas König seinen Artikel über die Habilitation auf der ORF-Webseite. Interessant und lesenswert wird ein Einblick in die universitäre Selbstverwaltung geboten ....... noch undurchsichtiger als so manche Habilitation verlaufen allerdings gelegentlich Berufungen von Vertragsprofessoren - ein Paradebeispiel ist die offensichtliche 'Familienzusammenführung' der Familie Somoza auf Kosten des Steuerzahlers, pardon eine Vorleistung auf den Nobelpreis 2017 !


Freitag, 13. November 2009

ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich


Mit 1. Oktober 2008 wurde an der Fakultät für Chemie Herr Professor Keppler (Sie wissen ja schon: Wer nicht erstklassig beruft, ist nicht erstklassig! ) zum Dekan - auch sehr zur Überraschung des Dekanantspersonals - bestellt.


Bereits am 3.11.2008 - also nach etwa 5 Wochen - erreichte das Personal folgende email-Aussendung:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in die Entwicklungsplanung sollen insbesondere Kooperationen mit der Medizinischen Universität einfließen. Würden Sie bitte Frau Frieler bis zum 10. November 2008 melden, welche Kooperationen mit der Medizinischen Universität bestehen. Wir ersuchen Sie um eine kurze Beschreibung des Themas, Auflistung der gemeinsamen Publikationen, Drittmittelprojekte, Diplom- und Doktorabeiten etc. Es können aber auch geplante, angedachte bzw. unter Diskussion stehende Projekte hier bereits Erwähnung finden.

Mit besten Grüßen

Bernhard Keppler


An sich nichts Schlechtes - der Teufel steckt jedoch im Detail. Schauen Sie mal in die Publikationsliste von Herrn Keppler und analysieren Sie seine Kooperationspartner. Richtig geraten, geht in Richtung Kooperation mit der MedUni Wien.

Conclusio: Objektiv gesehen hat die Universität Wien zu wenig Geld - die Geldverteilung innerhalb der Universität und insbesondere die Kriterien dafür sind aber auch dringendst zu hinterfragen ....... wahrscheinlich wird man in diesem Fall zur Antwort bekommen, es ist doch wunderbar, wenn jeder Dekan besondere Akzente setzt. Übereinstimmungen zwischen den Akzenten und der eigenen Forschungsrichtung basieren klarerweise ausschließlich auf Zufall !


In diesem Sinne: Forschen damma, Puntigamma !

Dienstag, 10. November 2009


Klarstellung des UPV (Universitätsprofessorenverband)
zur Stellungnahme des Betriebsrates
des wissenschaftlichen Personals der Universität Wien


Aufgrund von Anfragen aus dem Kreis der KollegInnen halten wir fest, dass fälschlicherweise der Eindruck entstanden ist, dass die Aussendung vom Betriebsrat des wissenschaftlichen Universitätspersonals eine einhellige Stellungnahme war. Wir müssen betonen, dass nach einer mehrstündigen Diskussion von uns für die ProfessorInnen unserer Universität gefordert wurde, dass nun die Politik die durch die Parlamentsbeschlüsse vom September 2008 entstandene in etlichen Studienrichtungen entstandene unhaltbare Situation einer Lösung zuführt. Die Beseitigung der Studiengebühren und die Aufhebung von Regelungen, die ein erfolgreiches Studium mit angemessenen Betreuungsverhältnissen ermöglichen sollte, machen einen erheblich höheren Aufwand für die Universitäten notwendig. Auf diese Probleme hinzuweisen und dringend Abhilfe zu fordern erscheint uns als legitimes Recht der Studierenden an österreichischen Universitäten, und dass die Protestmassnahmen endlich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Politik darauf gelenkt hat, ist zu begrüßen.

Als Vertreter der ProfessorInnen haben wir uns aber ausdrücklich dagegen ausgesprochen, dass der Reform der Universität durch die Gesetze seit 2002 die Schuld an der gegenwärtigen Misere gegeben wird. Wir haben deshalb dem Gesamttext der Stellungnahme auch nicht zugestimmt und auch unsere abweichende Meinung in das Protokoll aufzunehmen verlangt.

Wir anerkennen die Anstrengungen, die von den Universitätsleitungen im Rahmen der Reformgesetze unternommen werden, die österreichische Wissenschaft international gut zu positionieren, die Schwächen früherer Zustände zu beseitigen und durch forschungsgeleitete Lehre unseren Studierenden optimale Bildungschancen und jungen WissenschafterInen beste Voraussetzungen für ihre Berufstätigkeit zu geben. Für diese anspruchsvolle Aufgabe aber brauchen die Universitäten ausreichende finanzielle Mittel vom Staat. Nur dann können die Universitäten jene Leistungen erbringen, die für die österreichische Gesellschaft im europäischen und globalen Rahmen zu Recht gefordert werden.


Insbesondere den 2. Absatz muß sich die geneigte Leserin,

der geneigte Leser auf der Zunge zergehen lassen.


Meine Übersetzung: Durch das UG-2002 haben wir den Mittelbau entmachtet und haben alle (Fehl)Entscheidungen defacto alleine getroffen, der Abstieg der Universitäten ist evident, aber wir sind doch nicht schuld daran ! Neben dem gesamten Fachgebiet wurde uns auch das Wissen eines Managers in die Wiege gelegt - insbesonders die Bereiche Mitarbeiterführung, Motivation, Strategie und Visionen sind unsere Stärke.


Kennen Sie den Unterschied zwischen

einem ordentlichen Universitätsprofessor

und einem außerordentlichen ?


Der außerordentliche Universitätsprofessor hat in seiner wissenschaftlichen Laufbahn noch nichts Ordentliches geleistet, der ordentliche jedoch noch nichts Außerordentliches. Dieser Akademikerwitz hat durch das letzte Ranking einen Bedeutungswandel erfahren, oder ? Natürlich soll man nicht verallgemeinern - die Universität Wien hat auch exzellente Universitätsprofessoren; allerdings kann das studentische Problem der 'numerus clausus'-Flüchtlinge auch in der Professorenkurie beobachtet werden.

Sonntag, 8. November 2009


The 'Untouchables' oder

'Hände falten, Goschen halten!'


Unter http://www.meinprof.at konnte eine TOP- und FLOP-Liste der bewerteten Hochschulprofessoren und Dozenten abgerufen werden. Dies ist mit dem 'Relaunch' nicht mehr möglich.


So gibt es zum Beispiel einen Ordinarius an der Fakultät für die Chemie der eine Bewertung von 2.13 zum Punkt 'Fairness' bekommt ( Stand: 8. Nov. 2009 / 39 Bewertungen ). 2.13 ist deutlich unterdurchschnittlich, eine Note von '5' bedeutet 'sehr gut' und eine '1' entspricht 'nicht genügend'.

Wählen Sie im 'Menü' folgende Einstellungen: Bundesland=Wien, Hochschule=Uni Wien, Schwerpunkt=Naturwissenschaft, Kriterium=Fairness, Anzahl der Treffer=100, Mindestanzahl der Bewertungen=3; damit sollte sichergestellt, dass eben alle Professoren/Dozenten sortiert nach 'Fairness' angezeigt werden.


Was passiert: Es werden 51 Professoren und Dozenten angezeigt, die schlechteste Bewertung zu 'Fairness' ist 3.17 (also knapp besser als 'durchschnittlich') - alle schlechteren Damen und Herren sind nicht mehr auf dieser Liste.


Nau, das nenn' ich doch Zivilcourage.
Liebe Macher von 'meinprof.at' es steht euch natürlich frei,
hier zu posten, wie man wieder zu einer 'FLOPLISTE' kommt, ich werd's auch sicher freischalten !

Mittwoch, 4. November 2009

Parlamentarische Enquete vom 11. April 2008


O. Univ.-Prof. DDr. Bernhard Keppler (Präsident des Österreichischen Universitäts­professorenverbandes)|:

......... (Anmerkung: Zu Herrn Abgeordneten Grünewald) ......Betreffend Ihr weiteres Statement ist es natürlich so, dass erstklassige Kollegen immer erstklassige Kollegen berufen; zweitklassige berufen aber drittklassige.


Dipl.-Ing. Dr. Brigitte Ratzer (Leiterin der Koordinationsstelle für Frauenförderung und Gender Studies, TU Wien):


........ Was aber darüber hinaus nicht funktioniert – ich muss es noch einmal aufgreifen –: Erstklassige Professoren berufen nicht automatisch und unbedingt erstklassige Profes­soren! Und selbst wenn sie es tun, dann tun sie es genau in dem Wortlaut, in dem ich es jetzt gesagt habe: Männer berufen Männer. ........ (Dr. Keppler: Wer nicht erstklassig beruft, ist nicht erstklassig!) – Ja, dass Zweitklassige Drittklassige be­rufen, das glaube ich auch. (Abg. Broukal: Das ist ein selbstreferenzielles System!)


Kennen Sie sich jetzt noch aus ?


Herr Mark Manuel Somoza wurde als Vertragsprofessor an die Universität Wien berufen, hat mit 36 Jahren seinen PhD gemacht, ist mit 43 Jahren nicht habilitiert und hat einen H-Index von 5 (als Richtwert: Ordinarien an der Universität Wien / Fakultät für Chemie liegen im Bereich von etwa 20-35, eine technische Angestellte liegt beispeilsweise bei 3, ein Assistenzprofessor bei 4, Dozenten im Bereich von etwa 15-25)


"Wer nicht erstklassig beruft, ist nicht erstklassig" ? (Zitat Dr. Keppler, laut Protokoll)

"erstklassige Kollegen immer erstklassige Kollegen berufen; zweitklassige berufen aber drittklassige" (Zitat Dr. Keppler, laut Protokoll)


Fall 1: Herr Somoza ist erstklassig: Dann stellt sich die Frage warum der H-Index nur wenig über dem einer Laborantin liegt ?


Fall 2: Herr Somoza ist zweitklassig: Dieser Fall wird in den Zitaten nicht abgehandelt - somit ist die Genese eines zweitklassigen Vertragsprofessors vollkommen unklar. Damit ist auch sichergestellt, daß niemals Drittklassige berufen werden können, da ja die Existenz Zweitklassiger nicht gegeben ist.


Fall 3: Herr Somoza ist drittklassig: Dieser Fall steht im klaren Widerspruch zur Selbstwahrnehmung eines Erstklassigen und ist daher a priori auszuschließen, weiters ist die Berufung eines Drittklassigen prinzipiell nicht möglich, da die Existenz eines Zweitklassigen ja nicht gegeben ist.


Vielleicht versteht die geneigte Leserin, der geneigte Leser nach dem Studium dieser Zeilen, warum die Universität Wien im internationalen Vergleich abrutscht - pardon, 2017 ist ja ein Nobelpreis geplant, wird aber eher nicht die Chemie werden, oder ?


Bei "Genial daneben" mit Hugo Egon Balder und Hella von Sinnen kann man

wenigstens unbeschwert lachen, weils nicht mit Steuermitteln finanziert wird !

Hier vergeht zumindest mir das Lachen !



ät verlassen mussten


Der Betriebsrat des wissenschaftlichen Universitätspersonals
an derUniversität Wien zur Protestbewegung an den österreichischen
Universitäten:


Der Protest der Studentinnen und Studenten an Österreichs
Universitätenbesteht zu Recht! Man muss der Protestbewegung
grundsätzlich Dank und Anerkennung aussprechen, weil es ihr gelungen
ist, in der Öffentlichkeit eine Diskussion über die Mängel der
Bildungs- und Forschungspolitik zu initiieren, die nicht nur von
den Medien positiv wahrgenommen wird, sondern auch die Politik dazu
zwingt, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen.

* 2004 wurden die Universitäten mit dem UG02 ausgegliedert, ohne
ihnen die dazu nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Vielmehr
ging die Ausgliederung mit einem Sparpaket einher und man ist vom
Sparkurs bis heute nicht abgegangen. Die Folge ist, dass die
Studienbedingungen in etlichen Fächern mittlerweile derartig
schlecht geworden sind, dass ein sinnvolles Studieren nicht mehr
möglich ist.

* Die Proteste richten sich nicht nur gegen die Verknappung der
Mittel, sondern auch gegen die Folgen eines Universitätsgesetzes,
das zu einem Verlust von Mitbestimmung und Mitgestaltung
geführt hat.

* Dass Universitäten seit jeher die Gesamtheit von Lehrenden und
Studierenden sind, gilt nicht länger. Studierende und Lehrende
werden nur noch als Kostenfaktoren bzw. "Human Resources" verstanden.

* Zwar wird von Seiten der Politik und der Medien immer wieder die
Bedeutung von Bildung hervorgehoben; es scheint sich dabei
allerdings nur um "Employability" zu handeln und nicht um soziale
Kompetenzen und eine umfassende Bildung, die es den Absolventinnen
und Absolventen ermöglicht, positiv an der Entwicklung der
Gesellschaft unter sich stetig ändernden Bedingungen mitzuwirken.

* Politik und Sparpakete haben auch dafür gesorgt, dass immer mehr
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Universitäten nur noch
befristete Arbeitsverträge nach dem "Hire & Fire"-Prinzip erhalten,
die eine Lebensplanung unmöglich machen und auch der Qualität von
Lehre und Forschung abträglich sind.

* Die groß angekündigte Förderung junger Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler mit besseren Anfangsgehältern wurde dadurch
unterlaufen, dass es aus Einsparungsgründen lediglich
Teilzeitbeschäftigungen gibt.

* Der Bologna-Prozess mit seiner Dreiteilung des Studiums wurde als
"Quantensprung" für die Schaffung eines europäischen Forschungs- und
Bildungsraumes verkauft. Tatsächlich hat dieser Prozess für eine
dramatische Verschulung der Studien gesorgt, hat das Wechseln
zwischen Universitäten sogar erschwert und die Frage nach dem
Nutzen des Bakkalaureats offen gelassen.

Die Universitäten brauchen jetzt genügend Mittel und nicht Almosen,
um ihrer Aufgabe nachzukommen. Das gegenwärtige Kaputtsparen schadet
der Gesellschaft und vernichtet unsere Zukunft.

Es sind Studienbedingungen herzustellen, die das Weiterkommen der
Studierenden sicherstellen und ihnen auch die Möglichkeit einräumen,
eineumfassende Bildung zu erwerben.

Wir brauchen wieder mehr Demokratie an den Universitäten! Nur wenn
Studierende, Lehrende und Forschende die notwendige Entwicklung der
Universitäten verantwortlich mitgestalten können, tragen sie diese
Entwicklung auch mit.

Eine universitätsgerechte Personalstruktur mit attraktiven,
leistungsgerechten Stellenangeboten ist die einzige Garantie für
eine positive Weiterentwicklung unserer Universitäten.

Der Bologna-Prozess ist zu hinterfragen und die extreme Verschulung
der Studien aufzugeben. Die derzeitige Situation verhindert die
Aus- und Heranbildung verantwortungsbewusster und selbstständig
denkender Absolventinnen und Absolventen.

Wir ersuchen alle Kolleginnen und Kollegen, diese Forderungen
mitzutragen und die Studierenden bei ihren Protestaktionen zu
unterstützen.



Meine Damen und Herren vom Betriebsrat:

  • Sie haben grundsätzlich Recht mit Ihrer Stellungnahme
  • Es ist sehr billig auf den Zug einer von den StudentInnen initiierten Protestbewegung zu einem Zeitpunkt aufzuspringen, wo die Ernsthaftigkeit dieses Protests sich inzwischen bis zur Regierung herumgesprochen haben dürfte.
  • Jenen Zustände, die die Studenten zu Recht beklagen, sind auch die Angestellten seit Jahr und Tag ausgesetzt - überfüllte Hörsäle, mangelhafte Infrastruktur, nicht funktionierende Haustechnik in Laborsälen betrifft die Angestellten im selben Maße wie die Studierenden.

Ihr Protest in Ehren - leider mindestens 10 Jahre zu spät !
Jetzt aufspringen und verbale Solidaritätskundgebungen aussenden, ist eine dürftige Ersatzhandlung für Versäumnisse,
die offensichtlich nicht wahrgenommen werden konnten, oder besser gesagt, nicht wahrgenommen werden wollten !



Donnerstag, 29. Oktober 2009

Presseaussendung der "Plattform Universitäre Mitbestimmung"


Solidaritätserklärung der HochschullehrerInnenplattform PLUM („Plattform universitäre Mitbestimmung“) an der Universität Wien


„Die HochschullehrerInnenplattform PLUM („Plattform universitäre Mitbestimmung“) an der Universität Wien erklärt sich mit den gegenwärtig demonstrierenden Studierenden solidarisch, die sich gegen die aktuellen Unzukömmlichkeiten und Verschärfungsabsichten der Universitätspolitik der Regierung richten und unterstützt ausdrücklich deren Hauptanliegen, gegen die Errichtung weiterer Barrieren eines freien Studienzugangs bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der international blamablen Unterfinanzierung österreichischer Universitäten und Hochschulen aufzutreten und sich für einen konsequenten Ausbau studentischer Mitbestimmungsrechte zu engagieren. Zu den gegenwärtigen und international gleichfalls blamablen Studierenden-Lehrenden-Verhältnissen möchten wir ins Treffen führen, dass ungeachtet des dokumentierten Bedarfs weiterhin zahlreiche ausgezeichnete wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entweder nach Abschluss ihrer Qualifikation keine adäquaten Stellenangebote erhalten oder mit Auslaufen ihrer Verträge nach völlig inakzeptablen UG-Bestimmungen von den Universitäten vertrieben werden. Die Erweiterung des wissenschaftlichen Prekariats, dem entweder keine oder nur inadäquate Beschäftigungsverhältnisse angeboten werden, scheint zumindest in Teilbereichen mit der Verschlechterung der Studienbedingungen durch Unterdrückung einer entsprechenden Anpassung des Lehrangebots zu korrelieren. Daraus ergibt sich ein dringendster Handlungsbedarf.

Wir wünschen den Studierenden einen erfolgreichen Verlauf der Protestmaßnahmen und ein politisches Ergebnis, das die österreichische Hochschullandschaft der dringend benötigten besseren Ausstattung sowie dem gleichfalls dringend erforderlichen Ausbau demokratischer Partizipation einen oder mehrere Schritte näher bringen möge.

Wien / Washington am 29. Oktober 2009

Für die „Plattform universitäre Mitbestimmung“:

Univ.-Prof. Dr. Ulrike Felt

(Fakultät für Sozialwissenschaften)

Ao. Univ.-Prof. Dr. Herbert Hrachovec

(Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft)

Ass.-Prof. Mag. Dr. Karl Ille

(Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät)



Presseausendung des Universitätslehrerverbandes



Der Pressereferent: ao.Univ.-Prof.Mag.Dr.Wolfgang Weigel
p.A. Universität Wien, Hohenstaufengasse 9, 1010 Wien
Tel.: 4277 37442, FAX: 4277 9374, e-mail: wolfgang.weigel@univie.ac.at
Wien, am 28.Oktober 2009

Pressemitteilung des UniversitätslehrerInnenverbandes anlässlich der
Studentenproteste an der Universität Wien

Die Studierenden haben Recht!

Das Problem (nicht nur) der Universität Wien ist ihre Scheinflexibilität.

Erstens kann sie die Lehre nicht beliebig vermehren und verbessern, ohne dass die Forschung leidet – und die ist ebenso eine Grundlage für das Budget wie die Lehre UND EBENSO Grundlage für das Ansehen der Universität. Sie kann auch nicht beliebig viele zusätzliche Lehrpersonen einstellen, weil dazu die Raumkapazität und die Sachausstattung nicht ausreichen.

Das wiederum ginge aber selbst bei einer Zusatzfinanzierung nicht rasch genug – von der aber weit und breit nichts zu sehen ist. Ganz im Gegenteil: Es reicht ja nicht einmal für die Umsetzung des Kollektivvertrages, weil die Politik meint, etwas deshalb kostenlos haben zu können, weil die Lasten auf die Universitäten abgewälzt werden.

Merksatz für alle im Jahr des Protests:
Man darf eine Universität eben nicht mit einer Fabrik verwechseln, weil sich der Erfolg weder im Umsatz noch gar im Gewinn ausdrückt und Kapazitätsanpassungen nur längerfristig möglich sind!

Die Scheinflexibilität der Universität kann nur wirksam bekämpft werden wenn - die Rahmenbedingungen und POLITISCHEN Vorgaben stimmig und erfüllbar sind und - die Budgetmittel es erlauben, die Vorgaben tatsächlich zu erfüllen.

Die Österreichische Universitätspolitik wird aber nicht von Fortschritten getragen sondern von unsachgemäßen Kompromissen. Sie kennt keinen Mut, sondern bestenfalls Tollkühnheit (und die ist
bekanntlich schädlich).

Wo also sind:
- Klare Konzepte ?
- Planbare Karrieren ?
- Mitwirkungsrechte statt Autokratie ?

Nur mit der Verwirklichung dieser Punkte wird auch die Betreuung der Studierenden eine bestmögliche sein!

Der UniversitätslehrerInnenverband hat das seit Jahren in seiner „Reparaturwerkstatt Universität“ immer wieder und im Detail hervorgehoben!

Ass.Prof.Mag.Dr.Christian Cenker e.h.
Vorsitzender des Dachverbandes
Ao.Univ.-Prof.Mag.Dr.Wolfgang Weigel e.h.
Pressereferent



Meine Anmerkungen:


  • Die Wurzeln der derzeitigen Situation gehen bis zu einer ehemaligen Handarbeitslehrerin - in Fachkreisen auch "Strickliesl" genannt - zurück.

  • Das Abrutschen im Ranking ist nur eine von vielen Konsequenzen des UOG-2002; der Mittelbau wurde komplett entmachtet, die "mittlere Managementebene" massiv aufgebläht (Dekane/Vizedekane). Diese Personengruppe mag zwar aus guten WissenschaftlerInnen bestehen, jegliche Ausbildung in Personalführung ("soft skills") ist ihnen jedoch fremd. Zudem sind Ordinarien, da diese ja per definitionem das "gesamte Fachgebiet" repräsentieren, auch bei Lernprozessen zu 'Managementaufgaben' hochgradig "beratungsgresistent".



Mittwoch, 28. Oktober 2009


Familienbande


Das Ehepaar Henzinger:


Thomas Henzinger
Monika Henzinger

Das Ehepaar Somoza:

Veronika Somoza
Mark Manuel Somoza



Im Falle des Ehepaars Henzinger ist bei beiden Personen im wissenschaftlichen Lebenslauf eine durchgehende, attraktive Entwicklung abzulesen. Beim Ehepaar Somoza war offensichtlich Frau Veronika Somoza die Wunschkandidatin, für Herrn Somoza ( Wissenschaftliche Entwicklung: PhD mit 36 Jahren, mit 43 Jahren noch (immer) keine Habilitation, H-Index von 5 [Okt'09] ) konnte jedoch offensichtlich keine Säule-2 Position für einen Habilitanden zur Verfügung gestellt werden.



Q: Warum muß dann der österreichische Steuerzahler einen Vertragsprofessor finanzieren?

A: Das ist wahrscheinlich jene Vorleistung um im Jahre 2017 wunschgemäß einen Nobelpreisträger zu haben - oder ist's bloß Familienfreundlichkeit ?



Ist doch auf 2 Jahre befristet - woll' ma wetten, wie's ausgehen wird ?



Alles Gute zum Geburtstag !



Ein Geburtstagsfest an der VetMed:



Die Kosten werden sicherlich der Forschungsquote zugerechnet, oder ? Ein Grund mehr, sogenannte "Overheads" zu forcieren ........ der sinnvolle Mitteleinsatz ist doch garantiert!





Montag, 12. Oktober 2009



Drittmitteleinwerbung



Herr Professor Bonn vom Institut für Analytische Chemie der Universität Innsbruck fährt mit dem Taxi um Euro 536.- von Graz nach Wien und begründet dies mit besonderer Dringlichkeit, da bereits eine italienische Delegation gewartet hätte.

Die an ihn refundierten Mittel werden laut Replik von Herrn Bonn dem Institut für Analytische Chemie zur Jugendförderung zur Verfügung gestellt.

Was können wir daraus lernen ?

Es gibt offensichtlich keine Richtlinien zur Abrechnung von Reisespesen beim Rat für Forschung und Technologie

Vielleicht könnte Herr Bonn ganztägig mit dem Taxi fahren - die Mittel für die Jugendförderung am Institut für Analytische Chemie würden dadurch gewaltig steigen und die Universität Innsbruck wieder unter die TOP-200 Universitäten förmlich katapultieren.

Der Rat für Forschung und Technologie ist kein "Pimperlverein" -
dies sei somit jedermann/frau ins Stammbuch geschrieben !



Freitag, 9. Oktober 2009



Der Abstieg in Zahlen


Österreichische Universitäten unter den
TOP-200 Universitäten weltweit:



Universität Innsbruck:

Im Jahre 2004 Platz 164, 2005 Platz 165, im Jahre 2006 Abrutschen auf Platz 186 - seit 2007 nicht mehr unter den TOP-200

Technische Universität Wien:

Platz 77 (2004), Platz 86 (2005), Platz 138 (2006), Platz 166 (2007) - seit 2008 nicht mehr unter den TOP-200

Universität Wien:

Die Entwicklung im Zeitraum 2004 - 2009 / ausgehend von Platz 94 erfolgte eine Verbesserung auf Platz 65, nachher ein Absinken Platz 87 bzw 85 (2006/2007), seither eine Verschlechterung auf Platz 115 im Jahre 2008 und ein weiteres Absinken auf Platz 132 im Jahre 2009.


Die Berufungspolitik der Universität Wien:


Für eine zweijährige Vertragsprofessur an der Universität Wien werden derzeit als Einstellungsvoraussetzungen verlangt:

  • Promotion mit spätestens 36 Jahren
  • Habilitation nicht notwendig
  • Eine Anzahl von 20 Publikationen im Alter von 43 Jahren
  • Ein H-Wert von 5

Die Details finden sich auf folgender Webseite, zur Abrundung sei noch die Lektüre dieser Webseite zwecks besserem Verständnis der Entscheidung empfohlen.

Die Wahrnehmung - ob Selbstwahrnehmung oder Fremdwahrnehmung ist unklar - lautet:





Dem ist wohl nichts mehr hinzu zu fügen - oder ?