Montag, 10. Mai 2010

Hat die Universität Wien zu wenig Geld ?

Diese Frage ist - zumindest bezüglich der Lehre in der Chemie - einfach zu beantworten:

Suchen wir doch einfach die Lehrbelastung einiger Personen heraus:

Herr Doz. Brecker / Organische Chemie: Lange Liste bestehend aus Praktika und NMR-Vorlesungen
Herr Doz. Galanski / Anorganische Chemie: Ebenfalls eine lange Liste aus Praktika und Vorlesungen
Herr Prof. Kautek / Physikalische Chemie: Ebenfalls lange Liste aus Vorlesungen und Seminaren
Herr Prof. Dickert / Analytische Chemie: Ebenfalls lange Liste aus Praktika, Vorlesungen und Seminaren

Und jetzt schauen wir mal nach unter Mark Manuel Somoza - jener etwa 43-jährige Jungstar, der uns wahrscheinlich 2017 zu einem Nobelpreis verhelfen wird - im Herbst 2009 war sein H-Index allerdings erst bei einem Wert von 5 angesiedelt, was etwa dem Niveau chemisch-technischer Laboranten entspricht.

Der gute Mann hat KEINE EINZIGE VORLESUNG IM SS-2010 ! Böse Kollegen sind bereits in Sorge, ob er überhaupt des Sprechens mächtig ist !

Da sich die Universität Wien im Rahmen von 'Familienzusammenführung' des Ehepaars Somoza Herrn Somoza als PROFESSOR (!) leisten kann, ist jeder Steuer-Euro wohl fehlinvestiert. Die Fakultätsangehörigen würden auch gerne die überbordende Lehrbelastung mit ihm teilen - im 'biblischen Sinne' ist er ja schon bekannt.

Samstag, 5. Dezember 2009

Numerus clausus Flüchtlinge

Ein Kommentar, den man sich auf der Zunge zergehen lassen sollte - zu einem Posting, welches schon länger zurückliegt. Ich kopier's hier herein - es sollte doch nicht verloren gehen !

Beginn des Kommentars

... und dann wäre da noch die Achse bei den Lebenswissenschaften wo Frau Schleper ihre Berufung damit junktimierte, dass Herrn Technau (für den ein eigenes Department erfunden werden musste) auch eine Professur bekommt - so wie wenn sie oder ich bei McDonald nur die Fleischlaibchen braten wollen, wenn ihr Verhältnis die Pommes fritten darf - Geld gibt's jedenfalls genug für (deutsche) Seilschaften

Ende des Kommentars

Sehr treffend formuliert und es zeigt, mit welcher Unverfrorenheit die Neuberufungen agieren - und unsere Dekane und der Herr Rektor spielen dieses perfide Spiel mit ...... zahlen darfs der ÖSTERREICHISCHE STEUERZAHLER. Wenn der Egoismus bereits bei der Berufung derart groß ist, kann man sich ja vorstellen, wie es dann auf den Instituten bei der Ressourcenverteilung weitergeht - jeder Angestellte der nicht in dieser "mafiösen Struktur" integriert ist (oder sich nicht integrieren läßt), leidet dann unter Ressourcenmangel - aber mehr Impaktpunkte sollen dabei rauskommen, damit die Statistik fürs Ranking stimmt.



Sonntag, 29. November 2009

Spielregeln für mich und die Anderen ......



  • ....... Es würde wohl auch niemand akzeptieren, dass bei einer Meisterprüfung nahezu 50% Lehrlinge und Gesellen mitbestimmen, die diese Qualifikation selbst noch nicht erreicht haben. ..........
  • Zitat B. Keppler: Wer nicht erstklassig beruft, ist nicht erstklassig!

Oben stehende Aussagen sind offensichtlich Qualitätskriterien, die für Herrn Professor Keppler einen hohen Stellenwert haben.


Herr Professor Keppler wurde per 1.10.2008 zum Dekan der Fakultät für Chemie berufen. Was sind Hauptaufgaben eines Dekans ? Natürlich "Management der Fakultät" und "Personalführung".

  • Fragen wir uns jetzt, welche Ausbildung Herr Keppler in den Bereichen "Management" und "Personalführung" hat - dazu gibts keine Angaben im Lebenslauf.
  • Fragen wir uns jetzt, ob mit der Berufung von Herrn Mark Manuel Somoza zum Vertragsprofessor, eine erstklassige Berufung gelungen ist ? Herr Somoza hat mit 36 Jahren sein PhD abgeschlossen und ist mit 43 Jahren immer noch nicht habilitiert, der H-Wert liegt bei 5 (Okt'09) und ist geringfügig besser als jener von Herrn Franek (4, Okt'09). Dafür darf jetzt Herr Somoza einen Posten ausschreiben .......ich kenn keinen NICHTHABILITIERTEN, der auf diese Art einen Dissertantenposten bekommen hätte.


Also daher meine Frage: Warum läßt man also offensichtlich "Lehrlinge" ganze Fakultäten leiten ? Sollte Herr Keppler seine eigenen Qualitätskriterien nur halbwegs ernst nehmen, wird er wohl zurücktreten - oder gelten die Spielregeln immer nur für Andere ?



Dienstag, 24. November 2009

Ein Rätsel


Drei Manager auf Mallorca:






Ersetzen Sie mal gedanklich
'Mallorca' durch 'Meteora' !


Fallen Ihnen die drei
passenden Namen dazu ein?



Erklärt doch Einiges, oder ?
Wer hat's zuerst - es gibt allerdings
KEINEN Meditationsurlaub dafür !




Mittwoch, 18. November 2009

Habilitation

Mit dem Vermerk 'Eine Spielwiese für akademische Seilschaften' versieht Thomas König seinen Artikel über die Habilitation auf der ORF-Webseite. Interessant und lesenswert wird ein Einblick in die universitäre Selbstverwaltung geboten ....... noch undurchsichtiger als so manche Habilitation verlaufen allerdings gelegentlich Berufungen von Vertragsprofessoren - ein Paradebeispiel ist die offensichtliche 'Familienzusammenführung' der Familie Somoza auf Kosten des Steuerzahlers, pardon eine Vorleistung auf den Nobelpreis 2017 !


Freitag, 13. November 2009

ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich


Mit 1. Oktober 2008 wurde an der Fakultät für Chemie Herr Professor Keppler (Sie wissen ja schon: Wer nicht erstklassig beruft, ist nicht erstklassig! ) zum Dekan - auch sehr zur Überraschung des Dekanantspersonals - bestellt.


Bereits am 3.11.2008 - also nach etwa 5 Wochen - erreichte das Personal folgende email-Aussendung:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in die Entwicklungsplanung sollen insbesondere Kooperationen mit der Medizinischen Universität einfließen. Würden Sie bitte Frau Frieler bis zum 10. November 2008 melden, welche Kooperationen mit der Medizinischen Universität bestehen. Wir ersuchen Sie um eine kurze Beschreibung des Themas, Auflistung der gemeinsamen Publikationen, Drittmittelprojekte, Diplom- und Doktorabeiten etc. Es können aber auch geplante, angedachte bzw. unter Diskussion stehende Projekte hier bereits Erwähnung finden.

Mit besten Grüßen

Bernhard Keppler


An sich nichts Schlechtes - der Teufel steckt jedoch im Detail. Schauen Sie mal in die Publikationsliste von Herrn Keppler und analysieren Sie seine Kooperationspartner. Richtig geraten, geht in Richtung Kooperation mit der MedUni Wien.

Conclusio: Objektiv gesehen hat die Universität Wien zu wenig Geld - die Geldverteilung innerhalb der Universität und insbesondere die Kriterien dafür sind aber auch dringendst zu hinterfragen ....... wahrscheinlich wird man in diesem Fall zur Antwort bekommen, es ist doch wunderbar, wenn jeder Dekan besondere Akzente setzt. Übereinstimmungen zwischen den Akzenten und der eigenen Forschungsrichtung basieren klarerweise ausschließlich auf Zufall !


In diesem Sinne: Forschen damma, Puntigamma !

Dienstag, 10. November 2009


Klarstellung des UPV (Universitätsprofessorenverband)
zur Stellungnahme des Betriebsrates
des wissenschaftlichen Personals der Universität Wien


Aufgrund von Anfragen aus dem Kreis der KollegInnen halten wir fest, dass fälschlicherweise der Eindruck entstanden ist, dass die Aussendung vom Betriebsrat des wissenschaftlichen Universitätspersonals eine einhellige Stellungnahme war. Wir müssen betonen, dass nach einer mehrstündigen Diskussion von uns für die ProfessorInnen unserer Universität gefordert wurde, dass nun die Politik die durch die Parlamentsbeschlüsse vom September 2008 entstandene in etlichen Studienrichtungen entstandene unhaltbare Situation einer Lösung zuführt. Die Beseitigung der Studiengebühren und die Aufhebung von Regelungen, die ein erfolgreiches Studium mit angemessenen Betreuungsverhältnissen ermöglichen sollte, machen einen erheblich höheren Aufwand für die Universitäten notwendig. Auf diese Probleme hinzuweisen und dringend Abhilfe zu fordern erscheint uns als legitimes Recht der Studierenden an österreichischen Universitäten, und dass die Protestmassnahmen endlich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Politik darauf gelenkt hat, ist zu begrüßen.

Als Vertreter der ProfessorInnen haben wir uns aber ausdrücklich dagegen ausgesprochen, dass der Reform der Universität durch die Gesetze seit 2002 die Schuld an der gegenwärtigen Misere gegeben wird. Wir haben deshalb dem Gesamttext der Stellungnahme auch nicht zugestimmt und auch unsere abweichende Meinung in das Protokoll aufzunehmen verlangt.

Wir anerkennen die Anstrengungen, die von den Universitätsleitungen im Rahmen der Reformgesetze unternommen werden, die österreichische Wissenschaft international gut zu positionieren, die Schwächen früherer Zustände zu beseitigen und durch forschungsgeleitete Lehre unseren Studierenden optimale Bildungschancen und jungen WissenschafterInen beste Voraussetzungen für ihre Berufstätigkeit zu geben. Für diese anspruchsvolle Aufgabe aber brauchen die Universitäten ausreichende finanzielle Mittel vom Staat. Nur dann können die Universitäten jene Leistungen erbringen, die für die österreichische Gesellschaft im europäischen und globalen Rahmen zu Recht gefordert werden.


Insbesondere den 2. Absatz muß sich die geneigte Leserin,

der geneigte Leser auf der Zunge zergehen lassen.


Meine Übersetzung: Durch das UG-2002 haben wir den Mittelbau entmachtet und haben alle (Fehl)Entscheidungen defacto alleine getroffen, der Abstieg der Universitäten ist evident, aber wir sind doch nicht schuld daran ! Neben dem gesamten Fachgebiet wurde uns auch das Wissen eines Managers in die Wiege gelegt - insbesonders die Bereiche Mitarbeiterführung, Motivation, Strategie und Visionen sind unsere Stärke.


Kennen Sie den Unterschied zwischen

einem ordentlichen Universitätsprofessor

und einem außerordentlichen ?


Der außerordentliche Universitätsprofessor hat in seiner wissenschaftlichen Laufbahn noch nichts Ordentliches geleistet, der ordentliche jedoch noch nichts Außerordentliches. Dieser Akademikerwitz hat durch das letzte Ranking einen Bedeutungswandel erfahren, oder ? Natürlich soll man nicht verallgemeinern - die Universität Wien hat auch exzellente Universitätsprofessoren; allerdings kann das studentische Problem der 'numerus clausus'-Flüchtlinge auch in der Professorenkurie beobachtet werden.