Donnerstag, 29. Oktober 2009

Presseaussendung der "Plattform Universitäre Mitbestimmung"


Solidaritätserklärung der HochschullehrerInnenplattform PLUM („Plattform universitäre Mitbestimmung“) an der Universität Wien


„Die HochschullehrerInnenplattform PLUM („Plattform universitäre Mitbestimmung“) an der Universität Wien erklärt sich mit den gegenwärtig demonstrierenden Studierenden solidarisch, die sich gegen die aktuellen Unzukömmlichkeiten und Verschärfungsabsichten der Universitätspolitik der Regierung richten und unterstützt ausdrücklich deren Hauptanliegen, gegen die Errichtung weiterer Barrieren eines freien Studienzugangs bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der international blamablen Unterfinanzierung österreichischer Universitäten und Hochschulen aufzutreten und sich für einen konsequenten Ausbau studentischer Mitbestimmungsrechte zu engagieren. Zu den gegenwärtigen und international gleichfalls blamablen Studierenden-Lehrenden-Verhältnissen möchten wir ins Treffen führen, dass ungeachtet des dokumentierten Bedarfs weiterhin zahlreiche ausgezeichnete wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entweder nach Abschluss ihrer Qualifikation keine adäquaten Stellenangebote erhalten oder mit Auslaufen ihrer Verträge nach völlig inakzeptablen UG-Bestimmungen von den Universitäten vertrieben werden. Die Erweiterung des wissenschaftlichen Prekariats, dem entweder keine oder nur inadäquate Beschäftigungsverhältnisse angeboten werden, scheint zumindest in Teilbereichen mit der Verschlechterung der Studienbedingungen durch Unterdrückung einer entsprechenden Anpassung des Lehrangebots zu korrelieren. Daraus ergibt sich ein dringendster Handlungsbedarf.

Wir wünschen den Studierenden einen erfolgreichen Verlauf der Protestmaßnahmen und ein politisches Ergebnis, das die österreichische Hochschullandschaft der dringend benötigten besseren Ausstattung sowie dem gleichfalls dringend erforderlichen Ausbau demokratischer Partizipation einen oder mehrere Schritte näher bringen möge.

Wien / Washington am 29. Oktober 2009

Für die „Plattform universitäre Mitbestimmung“:

Univ.-Prof. Dr. Ulrike Felt

(Fakultät für Sozialwissenschaften)

Ao. Univ.-Prof. Dr. Herbert Hrachovec

(Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft)

Ass.-Prof. Mag. Dr. Karl Ille

(Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät)



Presseausendung des Universitätslehrerverbandes



Der Pressereferent: ao.Univ.-Prof.Mag.Dr.Wolfgang Weigel
p.A. Universität Wien, Hohenstaufengasse 9, 1010 Wien
Tel.: 4277 37442, FAX: 4277 9374, e-mail: wolfgang.weigel@univie.ac.at
Wien, am 28.Oktober 2009

Pressemitteilung des UniversitätslehrerInnenverbandes anlässlich der
Studentenproteste an der Universität Wien

Die Studierenden haben Recht!

Das Problem (nicht nur) der Universität Wien ist ihre Scheinflexibilität.

Erstens kann sie die Lehre nicht beliebig vermehren und verbessern, ohne dass die Forschung leidet – und die ist ebenso eine Grundlage für das Budget wie die Lehre UND EBENSO Grundlage für das Ansehen der Universität. Sie kann auch nicht beliebig viele zusätzliche Lehrpersonen einstellen, weil dazu die Raumkapazität und die Sachausstattung nicht ausreichen.

Das wiederum ginge aber selbst bei einer Zusatzfinanzierung nicht rasch genug – von der aber weit und breit nichts zu sehen ist. Ganz im Gegenteil: Es reicht ja nicht einmal für die Umsetzung des Kollektivvertrages, weil die Politik meint, etwas deshalb kostenlos haben zu können, weil die Lasten auf die Universitäten abgewälzt werden.

Merksatz für alle im Jahr des Protests:
Man darf eine Universität eben nicht mit einer Fabrik verwechseln, weil sich der Erfolg weder im Umsatz noch gar im Gewinn ausdrückt und Kapazitätsanpassungen nur längerfristig möglich sind!

Die Scheinflexibilität der Universität kann nur wirksam bekämpft werden wenn - die Rahmenbedingungen und POLITISCHEN Vorgaben stimmig und erfüllbar sind und - die Budgetmittel es erlauben, die Vorgaben tatsächlich zu erfüllen.

Die Österreichische Universitätspolitik wird aber nicht von Fortschritten getragen sondern von unsachgemäßen Kompromissen. Sie kennt keinen Mut, sondern bestenfalls Tollkühnheit (und die ist
bekanntlich schädlich).

Wo also sind:
- Klare Konzepte ?
- Planbare Karrieren ?
- Mitwirkungsrechte statt Autokratie ?

Nur mit der Verwirklichung dieser Punkte wird auch die Betreuung der Studierenden eine bestmögliche sein!

Der UniversitätslehrerInnenverband hat das seit Jahren in seiner „Reparaturwerkstatt Universität“ immer wieder und im Detail hervorgehoben!

Ass.Prof.Mag.Dr.Christian Cenker e.h.
Vorsitzender des Dachverbandes
Ao.Univ.-Prof.Mag.Dr.Wolfgang Weigel e.h.
Pressereferent



Meine Anmerkungen:


  • Die Wurzeln der derzeitigen Situation gehen bis zu einer ehemaligen Handarbeitslehrerin - in Fachkreisen auch "Strickliesl" genannt - zurück.

  • Das Abrutschen im Ranking ist nur eine von vielen Konsequenzen des UOG-2002; der Mittelbau wurde komplett entmachtet, die "mittlere Managementebene" massiv aufgebläht (Dekane/Vizedekane). Diese Personengruppe mag zwar aus guten WissenschaftlerInnen bestehen, jegliche Ausbildung in Personalführung ("soft skills") ist ihnen jedoch fremd. Zudem sind Ordinarien, da diese ja per definitionem das "gesamte Fachgebiet" repräsentieren, auch bei Lernprozessen zu 'Managementaufgaben' hochgradig "beratungsgresistent".



Mittwoch, 28. Oktober 2009


Familienbande


Das Ehepaar Henzinger:


Thomas Henzinger
Monika Henzinger

Das Ehepaar Somoza:

Veronika Somoza
Mark Manuel Somoza



Im Falle des Ehepaars Henzinger ist bei beiden Personen im wissenschaftlichen Lebenslauf eine durchgehende, attraktive Entwicklung abzulesen. Beim Ehepaar Somoza war offensichtlich Frau Veronika Somoza die Wunschkandidatin, für Herrn Somoza ( Wissenschaftliche Entwicklung: PhD mit 36 Jahren, mit 43 Jahren noch (immer) keine Habilitation, H-Index von 5 [Okt'09] ) konnte jedoch offensichtlich keine Säule-2 Position für einen Habilitanden zur Verfügung gestellt werden.



Q: Warum muß dann der österreichische Steuerzahler einen Vertragsprofessor finanzieren?

A: Das ist wahrscheinlich jene Vorleistung um im Jahre 2017 wunschgemäß einen Nobelpreisträger zu haben - oder ist's bloß Familienfreundlichkeit ?



Ist doch auf 2 Jahre befristet - woll' ma wetten, wie's ausgehen wird ?



Alles Gute zum Geburtstag !



Ein Geburtstagsfest an der VetMed:



Die Kosten werden sicherlich der Forschungsquote zugerechnet, oder ? Ein Grund mehr, sogenannte "Overheads" zu forcieren ........ der sinnvolle Mitteleinsatz ist doch garantiert!





Montag, 12. Oktober 2009



Drittmitteleinwerbung



Herr Professor Bonn vom Institut für Analytische Chemie der Universität Innsbruck fährt mit dem Taxi um Euro 536.- von Graz nach Wien und begründet dies mit besonderer Dringlichkeit, da bereits eine italienische Delegation gewartet hätte.

Die an ihn refundierten Mittel werden laut Replik von Herrn Bonn dem Institut für Analytische Chemie zur Jugendförderung zur Verfügung gestellt.

Was können wir daraus lernen ?

Es gibt offensichtlich keine Richtlinien zur Abrechnung von Reisespesen beim Rat für Forschung und Technologie

Vielleicht könnte Herr Bonn ganztägig mit dem Taxi fahren - die Mittel für die Jugendförderung am Institut für Analytische Chemie würden dadurch gewaltig steigen und die Universität Innsbruck wieder unter die TOP-200 Universitäten förmlich katapultieren.

Der Rat für Forschung und Technologie ist kein "Pimperlverein" -
dies sei somit jedermann/frau ins Stammbuch geschrieben !



Freitag, 9. Oktober 2009



Der Abstieg in Zahlen


Österreichische Universitäten unter den
TOP-200 Universitäten weltweit:



Universität Innsbruck:

Im Jahre 2004 Platz 164, 2005 Platz 165, im Jahre 2006 Abrutschen auf Platz 186 - seit 2007 nicht mehr unter den TOP-200

Technische Universität Wien:

Platz 77 (2004), Platz 86 (2005), Platz 138 (2006), Platz 166 (2007) - seit 2008 nicht mehr unter den TOP-200

Universität Wien:

Die Entwicklung im Zeitraum 2004 - 2009 / ausgehend von Platz 94 erfolgte eine Verbesserung auf Platz 65, nachher ein Absinken Platz 87 bzw 85 (2006/2007), seither eine Verschlechterung auf Platz 115 im Jahre 2008 und ein weiteres Absinken auf Platz 132 im Jahre 2009.


Die Berufungspolitik der Universität Wien:


Für eine zweijährige Vertragsprofessur an der Universität Wien werden derzeit als Einstellungsvoraussetzungen verlangt:

  • Promotion mit spätestens 36 Jahren
  • Habilitation nicht notwendig
  • Eine Anzahl von 20 Publikationen im Alter von 43 Jahren
  • Ein H-Wert von 5

Die Details finden sich auf folgender Webseite, zur Abrundung sei noch die Lektüre dieser Webseite zwecks besserem Verständnis der Entscheidung empfohlen.

Die Wahrnehmung - ob Selbstwahrnehmung oder Fremdwahrnehmung ist unklar - lautet:





Dem ist wohl nichts mehr hinzu zu fügen - oder ?