Dienstag, 10. November 2009


Klarstellung des UPV (Universitätsprofessorenverband)
zur Stellungnahme des Betriebsrates
des wissenschaftlichen Personals der Universität Wien


Aufgrund von Anfragen aus dem Kreis der KollegInnen halten wir fest, dass fälschlicherweise der Eindruck entstanden ist, dass die Aussendung vom Betriebsrat des wissenschaftlichen Universitätspersonals eine einhellige Stellungnahme war. Wir müssen betonen, dass nach einer mehrstündigen Diskussion von uns für die ProfessorInnen unserer Universität gefordert wurde, dass nun die Politik die durch die Parlamentsbeschlüsse vom September 2008 entstandene in etlichen Studienrichtungen entstandene unhaltbare Situation einer Lösung zuführt. Die Beseitigung der Studiengebühren und die Aufhebung von Regelungen, die ein erfolgreiches Studium mit angemessenen Betreuungsverhältnissen ermöglichen sollte, machen einen erheblich höheren Aufwand für die Universitäten notwendig. Auf diese Probleme hinzuweisen und dringend Abhilfe zu fordern erscheint uns als legitimes Recht der Studierenden an österreichischen Universitäten, und dass die Protestmassnahmen endlich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Politik darauf gelenkt hat, ist zu begrüßen.

Als Vertreter der ProfessorInnen haben wir uns aber ausdrücklich dagegen ausgesprochen, dass der Reform der Universität durch die Gesetze seit 2002 die Schuld an der gegenwärtigen Misere gegeben wird. Wir haben deshalb dem Gesamttext der Stellungnahme auch nicht zugestimmt und auch unsere abweichende Meinung in das Protokoll aufzunehmen verlangt.

Wir anerkennen die Anstrengungen, die von den Universitätsleitungen im Rahmen der Reformgesetze unternommen werden, die österreichische Wissenschaft international gut zu positionieren, die Schwächen früherer Zustände zu beseitigen und durch forschungsgeleitete Lehre unseren Studierenden optimale Bildungschancen und jungen WissenschafterInen beste Voraussetzungen für ihre Berufstätigkeit zu geben. Für diese anspruchsvolle Aufgabe aber brauchen die Universitäten ausreichende finanzielle Mittel vom Staat. Nur dann können die Universitäten jene Leistungen erbringen, die für die österreichische Gesellschaft im europäischen und globalen Rahmen zu Recht gefordert werden.


Insbesondere den 2. Absatz muß sich die geneigte Leserin,

der geneigte Leser auf der Zunge zergehen lassen.


Meine Übersetzung: Durch das UG-2002 haben wir den Mittelbau entmachtet und haben alle (Fehl)Entscheidungen defacto alleine getroffen, der Abstieg der Universitäten ist evident, aber wir sind doch nicht schuld daran ! Neben dem gesamten Fachgebiet wurde uns auch das Wissen eines Managers in die Wiege gelegt - insbesonders die Bereiche Mitarbeiterführung, Motivation, Strategie und Visionen sind unsere Stärke.


Kennen Sie den Unterschied zwischen

einem ordentlichen Universitätsprofessor

und einem außerordentlichen ?


Der außerordentliche Universitätsprofessor hat in seiner wissenschaftlichen Laufbahn noch nichts Ordentliches geleistet, der ordentliche jedoch noch nichts Außerordentliches. Dieser Akademikerwitz hat durch das letzte Ranking einen Bedeutungswandel erfahren, oder ? Natürlich soll man nicht verallgemeinern - die Universität Wien hat auch exzellente Universitätsprofessoren; allerdings kann das studentische Problem der 'numerus clausus'-Flüchtlinge auch in der Professorenkurie beobachtet werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen