Mittwoch, 4. November 2009

Parlamentarische Enquete vom 11. April 2008


O. Univ.-Prof. DDr. Bernhard Keppler (Präsident des Österreichischen Universitäts­professorenverbandes)|:

......... (Anmerkung: Zu Herrn Abgeordneten Grünewald) ......Betreffend Ihr weiteres Statement ist es natürlich so, dass erstklassige Kollegen immer erstklassige Kollegen berufen; zweitklassige berufen aber drittklassige.


Dipl.-Ing. Dr. Brigitte Ratzer (Leiterin der Koordinationsstelle für Frauenförderung und Gender Studies, TU Wien):


........ Was aber darüber hinaus nicht funktioniert – ich muss es noch einmal aufgreifen –: Erstklassige Professoren berufen nicht automatisch und unbedingt erstklassige Profes­soren! Und selbst wenn sie es tun, dann tun sie es genau in dem Wortlaut, in dem ich es jetzt gesagt habe: Männer berufen Männer. ........ (Dr. Keppler: Wer nicht erstklassig beruft, ist nicht erstklassig!) – Ja, dass Zweitklassige Drittklassige be­rufen, das glaube ich auch. (Abg. Broukal: Das ist ein selbstreferenzielles System!)


Kennen Sie sich jetzt noch aus ?


Herr Mark Manuel Somoza wurde als Vertragsprofessor an die Universität Wien berufen, hat mit 36 Jahren seinen PhD gemacht, ist mit 43 Jahren nicht habilitiert und hat einen H-Index von 5 (als Richtwert: Ordinarien an der Universität Wien / Fakultät für Chemie liegen im Bereich von etwa 20-35, eine technische Angestellte liegt beispeilsweise bei 3, ein Assistenzprofessor bei 4, Dozenten im Bereich von etwa 15-25)


"Wer nicht erstklassig beruft, ist nicht erstklassig" ? (Zitat Dr. Keppler, laut Protokoll)

"erstklassige Kollegen immer erstklassige Kollegen berufen; zweitklassige berufen aber drittklassige" (Zitat Dr. Keppler, laut Protokoll)


Fall 1: Herr Somoza ist erstklassig: Dann stellt sich die Frage warum der H-Index nur wenig über dem einer Laborantin liegt ?


Fall 2: Herr Somoza ist zweitklassig: Dieser Fall wird in den Zitaten nicht abgehandelt - somit ist die Genese eines zweitklassigen Vertragsprofessors vollkommen unklar. Damit ist auch sichergestellt, daß niemals Drittklassige berufen werden können, da ja die Existenz Zweitklassiger nicht gegeben ist.


Fall 3: Herr Somoza ist drittklassig: Dieser Fall steht im klaren Widerspruch zur Selbstwahrnehmung eines Erstklassigen und ist daher a priori auszuschließen, weiters ist die Berufung eines Drittklassigen prinzipiell nicht möglich, da die Existenz eines Zweitklassigen ja nicht gegeben ist.


Vielleicht versteht die geneigte Leserin, der geneigte Leser nach dem Studium dieser Zeilen, warum die Universität Wien im internationalen Vergleich abrutscht - pardon, 2017 ist ja ein Nobelpreis geplant, wird aber eher nicht die Chemie werden, oder ?


Bei "Genial daneben" mit Hugo Egon Balder und Hella von Sinnen kann man

wenigstens unbeschwert lachen, weils nicht mit Steuermitteln finanziert wird !

Hier vergeht zumindest mir das Lachen !



ät verlassen mussten

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